Garten-Tipps
Hinrich Rosenbrock - Ihr Garten und Landschaftsbauer aus Oberneuland
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Wasser-, Sumpf und Feutchzone
Ein Teich bringt Leben und Abwechslung in den Garten. Der Blick auf das glitzernde Wasser lädt zum Entspannen ein und bietet die Möglichkeit, dem turbulenten Alltag zu entfliehen. Besonders eindrucksvoll sind Gartenteiche dann, wenn auch die Bepflanzung und Ufergestaltung gut durchdacht und mit der Gesamtfläche abgestimmt wurde.
Welche Pflanzen sich für welche Teichzonen und Wassertiefen eignen und worauf man beim Einsetzen achten sollte, weiß der Landschaftsgärtner. Bei der Neuanlage eines Gartenteiches beginnt er mit der Bepflanzung in der Mitte und arbeitet sich dann schrittweise zu den Rändern vor.
Dort, wo das Wasser am tiefsten ist
Zu den auffälligsten Gewächsen in einem Teich gehören die Seerosen (Nymphaea). Ihre eleganten Blüten sind nachts geschlossen und öffnen sich zwischen den Schwimmblättern erst im Sonnenlicht. Die Palette der Blütenfarben reicht von Weiß über Gelb und Rosa bis hin zu Karminrot. Die Blütezeit variiert je nach Sorte - zwischen Ende Mai und September zeigen die meisten ihre ganze Pracht.
Die Wassertiefe des Gartenteichs spielt bei der Auswahl der Sorte eine wichtige Rolle. Die Mehrheit bevorzugt 50 bis 80 Zentimeter Abstand zwischen ihrer Basis und der Wasseroberfläche. Es gibt aber auch kleine Sorten wie die rotblühende "Froebelii", die sich bei einem Wasserstand von 30 bis 40 Zentimetern am wohlsten fühlt oder die große "Gladstoniana", die Tiefen von mehr als einem Meter erobert. Alle Sorten gedeihen nur gut, wenn die für sie ideale Pflanztiefe berücksichtigt wird. Zu tief gesetzte Seerosen erreichen kaum die Wasseroberfläche, zu flach stehende bilden viel Blattwerk, aber kaum Blüten.
Landschaftsgärtner achten bei der Auswahl aber nicht nur auf die Größe, sondern auch auf die Wuchsstärke der Pflanzen. Starkwüchsige wie "Charles de Meurville", die sich gerne auf mehr als zwei Quadratmetern ausbreiten, bleiben größeren Wasserbecken vorbehalten. Auch die Kombination verschiedener Seerosenarten empfehlen die Experten für Garten und Landschaft nur in sehr großen Gartenteichen mit mindestens 20 Quadratmeter Oberfläche. Die Pflanzung von Seerosen kann direkt in den Teichgrund oder in spezielle Kunststoffkörbe erfolgen. Die Körbe haben viele Vorteile:
Die Seerosen lassen sich darin besser in ihrem Ausbreitungsdrang kontrollieren und wenn man sie auf ein Podest stellt, kann man auch die Pflanztiefe variieren. Zudem wird verhindert, dass sich die nährstoffhaltige Seerosenerde im Wasser verteilt und so den Algenwuchs fördert. Für eventuell anstehende Pflegemaßnahmen oder die Überwinterung von tropischen Seerosensorten lassen sich die Körbe auch leicht aus dem Teich nehmen. Neben den Seerosen sind es vor allem Teichmummel (Nuphar lutea) und Seekanne (Nymphoides), die in den tieferen Wasserzonen eines Gartenteiches eingesetzt werden. Sie haben ebenso schöne Schwimmblätter wie die Seerosen, ihre gelben Blüten sind allerding kleiner und nicht so eindrucksvoll.
Rundherum
Zum Rand hin wird das Wasser des Gartenteichs in der Regel flacher. Idealerweise werden die Uferbereiche stufig angelegt, denn bei Schrägen besteht die Gefahr, dass Substrat und Pflanzen keinen Halt finden und wegrutschen. Landschaftgärtner unterteilen diesen Teil des Wassergartens in drei verschiedene Zonen, für die sie typische Pflanzengesellschaften auswählen. Als Flachwasserzone wird der Bereich bezeichnet, in dem der Wasserstand noch etwa zehn bis 30 Zentimeter beträgt.
Hier sind beispielsweise Schönheiten wie die gelbe Sump--Schwertlilie (Iris pseudacorus) oder die Schwanenblume (Butomus umbellatus) zuhause. Diese recken ihre filigranen Blütenstiele gut einen Meter aus dem Nass. Auffällig sind auch die blauen Blütenähren des Hechtkrauts (Pontederia lanceolata), die sich etwa 60 Zentimeter über dem Wasserspiegel öffnen. Pfeilkraut (Sagittaria) und Tannenwedel (Hippuris vulgaris) bereichern die Flachwasserzone mit schönem Blattschmuck.
Die meisten Wasserpflanzen benötigen nährstoffreiches Substrat. Damit die Nährstoffe nicht ausgeschwemmt werden und den Algenwuchs fördern, muss Teicherde aus bindigem Boden bestehen. Viele Landschaftsgärtner decken das eingebrachte Substrat zusätzlich mit einer Schicht Lehm ab. Pflanzen mit starkem Ausbreitungsdrang wie beispielsweise der Zwergschilf (Phragmites australis ssp. humilis) - bei dem auch noch die Gefahr besteht, dass er mit seinen Rhizomen Löcher in die Teichfolie bohrt -, sollten im Flachwasserbereich in Pflanzgefäße gesetzt werden.
Den Übergangsbereich von der Wasserfläche zum festen Boden bildet die Sumpfzone. Sie ist zeitweise mit bis zu zehn Zentimetern Wasser überflutet, kann aber auch abtrocknen. Für diesen Teil des Wassergartens werden beispielsweise die gelbe Dotterblume (Caltha palustris), die blaue Sumpf-Schwertlilie (Iris laevigata) und der rosafarbene Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) empfohlen. Sie alle kommen gut mit den wechselnden Bedingungen zurecht.
Am Ufer - aber noch im Bereich der Teichfolie oder des Teichbeckens - befindet sich die Feuchtzone. Hier werden Pflanzen angesiedelt, die Staunässe gut vertragen: z.B. die anspruchslose Gauklerblume (Mimulus), der gelbgrün blühende Frauenmantel (Alchemilla) oder die violettblaue Dreimasterblume (Tradescantia). Auch Gräser wie die Morgenstern- Segge (Carex grayi) und das Goldleistengras (Spartina) fühlen sich hier wohl.
Die Experten für Garten und Landschaft achten bei der Gestaltung des Teiches immer darauf, dass die Proportionen zwischen Pflanzenwuchshöhe und Wasserfläche stimmen. Das ist vor allem bei kleinen Teichen wichtig. Einige ausgewählte Pflanzen, die zum Stil der Anlage passen, vermitteln hier eher eine natürliche Atmosphäre als eine Vielzahl von unterschiedlichsten Gewächsen. Auch sollten höhere Pflanzen so positioniert werden, dass von markanten Punkten des Gartens immer noch ein freier Blick auf die Wasserfläche gewährleistet ist und sich der Gartenbesitzer so ungestört daran erfreuen kann.